Shiranui AG:
Shiranui ist ein beliebtes Motiv der frühzeitlichen Erzählliteratur: eine Prinzessin aus dem japanischen Mittelalter. Sie und andere Gestalten bevölkern die Unterhaltungsromane aus der Edo-Zeit, die in Frankfurt gesammelt wurden. Doch was für damalige Leser leicht zu verstehen war, sieht für uns aus wie Strichsalat. Das soll nicht so bleiben. Wir wollen lesen lernen. Wer Spaß an Schrift und Text hat und gerne rätselt, ist bei uns willkommen.
AG Schreibübungen Shiranui:
Individuell angeleitete Schreibübungen mit Tusche und Pinsel, mit Schwerpunkt auf Kanji. Für Anfänger wie Fortgeschrittene offen. Eigene Ausrüstung und Vorlagen bitte stets mitbringen, Neueinsteiger können Pinsel und Tusche beim Dozenten erwerben.
Um pünktliches Erscheinen zu jeder Sitzung wird gebeten (Einlass bis 18:30 Uhr).
Nihongo AG:
Die Arbeitsgemeinschaft Japanisch richtet sich an Studierende ab dem 2. Fachsemester, mit dem Ziel angstfrei mit der japanischen Sprache umzugehen und die Grundkenntnisse anhand von japanischen Videos auszubauen.
Buchclub / Lektüreabende im Wintersemester:
Die Arbeitsgemeinschaft Buchclub trifft sich im Wintersemester zu drei größeren Abendveranstaltungen. Die gemeinsame Lektüre sowie ein freier japanologischer Austausch (mit Umtrunk) finden ganz im Geiste der düsteren Jahreszeit statt.
Termine: 31. Oktober / 19. Dezember / 13. Februar
Die Teilnahme steht interessierten Studierenden aller Fachsemester offen und richtet sich explizit auch an Studienanfänger mit Interesse an der Literatur. Bei Interesse an der Teilnahme wenden Sie sich bitte mit kurzer Nachricht an chappelow@em.uni-frankfurt.de
Weitere Details sowie die zu lesenden Texte werden zu Semesterbeginn per Mail kommuniziert.
AG Literarisches Übersetzen aus dem Japanischen:
Gegenstand der Lektüre im Wintersemester sind Oyamada Hiroko 小山田浩子 (*1983) und Ishizawa Mai 石沢麻依 (*1980), japanische Autorinnen, die im Westen noch kaum bekannt sind und auch im japanologisch-literaturwissenschaftlichen Kontext bislang noch nicht behandelt wurden. Mit der im Sommer 2024 erschienenen Übersetzung von Oyamadas Text „Das Loch“ (Ana 穴 , 2013) liegt nun ein erstes Werk der Schriftstellerin auf Deutsch vor. Ishizawa Mais Arbeiten blieben bis heute unentdeckt. Beide sind Vertreterinnen der „literarischen Literatur“, d.h. verfassen keine Schemaliteratur, die auf bloße Unterhaltung abzielt, sondern subtile Texte, die sich durch poetische Sprachlichkeit und originelle Szenarien auszeichnen. Gemeinsam ist Oyamada und Ishizawa das surrealistische Element in ihrem Schreiben – was wiederum spätestens seit Ogawa Yôko, die sich der literarischen Phantastik (gensô bungaku ) zuordnen lässt, ein Merkmal zahlreicher Werke japanischer Autorinnen ist.
Oyamada hatte zunächst japanische Sprache und Literatur an der Universität Hiroshima studiert, danach verschiedene Jobs ausgeführt, z.B. war sie als Leiharbeiterin bei einem Autohersteller tätig, eine Erfahrung, die sie zu ihrer Erzählung Kôjô (2010; dt. Fabrik) anregte. 2010 erhielt sie für „Die Fabrik“ den Shinchô-Preis, drei Jahre später den renommierten Akutagawa-Preis für Ana (dt. Das Loch). Ishizawa, die aus der Stadt Sendai kommt, studierte Psychologie an der Universität Tôhoku. Im MA-Studium beschäftigte sie sich mit westlicher Kunstgeschichte. Seit dem Jahr 2017 befindet sie sich an der Universität Heidelberg, um dort zu promovieren. Ihr Debütwerk war Kai ni tsuzuku basho nite 貝に続く場所にて (2021; An Orten, denen die Muscheln folgen), das zuerst mit dem Gunzô-Preis für junge Autoren und wenig später auch mit dem Akutagawa-Preis prämiert wurde: Eine Komposition mit verschiedenen Leitmotiven, die über die reale Ebene hinausweisen ins Reich der Geister, während sich die Protagonistin – gerade gefangen im Limbus des deutschen Covid-Lockdowns – an 3.11 erinnert.
AG Kunst:
An japanischer Gegenwartskunst Interessierte treffen sich im WS 2024/2025 in der AG Kunst, die sich in diesem Semester speziell mit Örtlichkeiten befasst, an denen Kunst entsteht, aufbewahrt und präsentiert wird. Besprochen werden zudem künstlerische Entwürfe von Räumen bzw. die formale Ästhetik, die sich in der Gestaltung japanischer Kunst (vorwiegend Malerei, auch Manga/Anime) erkennen lässt.
Teilnehmer und Teilnehmerinnen üben sich in der Bildbeschreibung und begegnen bekannten und weniger bekannten Künstlerpersönlichkeiten wie z.B. Furusawa Iwami („Betrachtungen des Kriegs“), Ôura Nobuyuki („Visionen des Kaiserhauses“), Nara Yoshitomo („aus Kindchens Sicht), Kaga Atsushi („Perspektiven des verzwergten Ichs/ Emographien im Manga-Format“) Matsui Fuyuko („traumhafte Todesräume“) und Shinkai Makoto („simulative Ambulatorien“).
AG Digitale Japanologie:
Die Veranstaltung wird durchgeführt von Marc Mäurer und findet statt zusammen mit MA3.2.
Ort: Campus Westend, Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaften (SKW), Raum 05.B127.